immer wieder füllen sich ihre augen, langsam, fast unmerklich, bis sie dann zu voll sind um es zu verbergen. die tränen bahnen sich den weg, über ihr gesicht, nicht zu vermeiden, zu spät, sie laufen, leise werden es immer mehr. sie schließt ihr auto ab und geht die treppen zu ihrer wohnung hinauf. manchmal verlieren sich die sorgen und gedanken, auf dem weg nach oben, werden weniger mit jeder stufe...dieses mal nicht.
heute früh kurz nach sieben, hatte sie ihre enkeltochter geweckt, um sie in den kindergarten zu fahren. die beiden haben da ihr eigenes geheimes ritual des munter-werdens. es gibt ein guten-morgen lied, das kuscheln vorm aufstehen und kleine 'mäuse', die da unter die bettdecke krabbeln, sollte das aufstehen mal besonders schwer fallen. und natürlich, die frage nach dem nächtlichen traum !
die kleinere der beiden, erfindet manchmal träume und es ist oft schwer zu unterscheiden - geträumt, oder wunsch ?!
so erzählte sie mir heute, sie träumte, sie habe einen zauberstab, mit dem sie sich alle wünsche erfüllen kann... auf meine fragen, was sie sich denn da gewünscht habe, antwortete sie:
"dass die welt wieder so wird, wie früher !" dieser satz aus dem mund einer knapp sechs jährigen... mich traf er wie ein schlag und ich hoffte, sie würde nicht
das meinen und sie würde nicht
das so sehr belasten, was ich denke... doch genau
das, wünschte sich dieser kleine mensch...
ihre eltern haben sich vor einigen wochen getrennt und sie leidet sehr darunter. diesen schmerz von ihr zu erleben, tut wahnsinnig weh und ich würde alles darum geben, ihn ihr abnehmen zu können...
und mir kommt
dieses gedicht in den sinn, im januar 2008 für emily geschrieben
"den schmerz der welt dir zu ersparen, wird mir nicht gelingen, doch ich bin da für dich, wenn du mich brauchst".